Elektromofa SOLO Electra gekauft

Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » Do 23. Aug 2012, 21:30

Vielen Dank für den Tip mit den Alurädern.
Sie wurden mindestens auf der Solo 725, 726 und Solo 740 verbaut.
Das gleiche gilt natürlich für die baugleichen Mars Modelle.

Soeben konnte ich ein solches Vorderrad für 15 Euro plus Versand ersteigern.
Leider wurde das passende Hinterrrad des gleichen Anbieters schon vor 8 Wochen versteigert.

Grüsse

Bernd
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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Chris McRat » Do 23. Aug 2012, 23:30

Hallo Bernd,

Was für eine Übersetzung hat den das Kettengetriebe?
Wenn es über 10 ist, wundert es mich nicht, dass die Kette solche Geräusche macht, denn normalerweise wird im Maschinenbau, wenn irgend möglich, nur bis i<10 in einer Stufe untersetzt...
Dazu kommt offensichtlich noch das von dir erwähnte kleine Kettenrad...
Da das Mofa momentan eh nur um die 22km/h fährt, könntest du eventuell auch ein um 2-4 Zähne größeres Ritzel einbauen, oder ist das nicht erlaubt?

Gruß Christian
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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » Fr 24. Aug 2012, 07:00

Hallo Christian, laut Papieren hat das kleine Ritzel 13 Zähne und das große 50 Zähne.
Dummerweise ist das kleine vermutlich ein Spezialteil, ich muss es mir noch näher angucken, denn es läuft
auf der Welle auf der die Pedale sitzen, ebenso wie die Riemenscheibe und auch die Hinterradschwinge ist
auf dieser Welle gelagert. Das kleine Ritzel scheint samt Halter nur komplett auswechselbar, nicht aber einzeln austauschbar
gegen ein grösseres. Ritzel und Lagerhülse scheinen ein Teil zu sein. Aber ich habe es wie gesagt noch nicht demontiert.

Grüsse

Bern
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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » Fr 24. Aug 2012, 07:20

In einer E-Bay Auktion fand ich gestern dieses Foto das eine Kynast E-Mofa K 374 zeigt.
Auf den ersten Blick scheint es baugleich der SOLO Electra aber wenn man genauer hinguckt entdeckt man unter
anderen einen elektronischen Fahrregler (Kühlrippen auf den Aluteil) und man sieht das hier auf die Nutzung
einer Fliehkraftkupplung verzichtet wurde. Man sieht auch das die erste Untersetzungsstufe nicht mit einem
Keilriemen sondern mit einem modernen Keilrippenriemen ausgeführt wurde.

Falls das der Originalzustand sein sollte finde ich das sehr bemerkenswert denn ich hätte vermutet das es diese
Riemenart in den siebzigern noch gar nicht gab. Zumindest habe ich sie erst später an Autos entdeckt aber
Waschmaschinen hatten den glaube ich auch schon lange.

Auch der restliche Aufbau der Kynast Mofa unterscheidet sich in fast allen Punkten zur SOLO, auch wenn es für
den Laien auf den ersten Blick fast baugleich erscheint.

Bild


Grüsse

Bernd
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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » Sa 25. Aug 2012, 10:18

Hier ein Prospektfoto von 1976 das auch schon die neuen Räder zeigt.
In der abgebildeten Variante in schwarz finde ich sie allerdings eher wenig ansprechend.

Bild


Grüsse

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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Rollergert » Di 28. Aug 2012, 20:10

Hallo in die Runde.
Ich bin der Gert und habe mich extra wegen dieses Threads hier angemeldet.

Bernd hat geschrieben:Ich habe gehofft das die Seiten über meine Elektromofa irgendwann von Google gefunden werden und sich dadurch dann
neue Kontakte ergeben würden.

Da hast Du Recht, denn das Foto des Kynast-Mofas auf Seite 4 zeigt mein Fahrzeug, das ich vorgestern ersteigert habe.
Da leider keine Papiere vorhanden sind und ich auch sonst recht wenig über das Fahrzeug weiß, hoffe ich, hier mehr zu erfahren und vielleicht auch Tips oder Kopien der BA zu bekommen.
Die ursprüngliche Firma Kynast ist ja leider nicht mehr existent.
Im Gegensatz zu SOLO, bei denen man noch einige Unterlagen bekommen kann.

Momentan bin ich zeitlich etwas unter Druck, deshalb nur ein paar kurze Sätze zu dem Fahrzeug:
Ich halte die Fahrzeuge von SOLO, Mars und Kynast für identisch.
Falls es Abweichungen gibt, sind sie meiner Meinung nach auf die jeweiligen Baujahre zurückzuführen und nicht auf den Firmenaufkleber.
Die Firma SOLO hat z.B. auch für den Einachserhersteller IRUS Motorhacken gebaut, die dann auch unter eigenem Namen verkauft wurden.

Ich selbst fahre so ein Ding mit Anhänger wie auf dem Bild.
http://ralfsteck.de/wp-content/gallery/ ... ilder1.jpg
SOLO war damals eine relativ kleine Klitsche und hat viel als Zulieferer gearbeitet.
Deshalb kann ich mir kaum vorstellen, daß es mehrere Hersteller eines fast identischen Produktes gegeben hat.
Zumal das Fahrzeug damals schon wie Blei in den Läden gestanden hat.
Ob SOLO, Mars oder Kynast; ich gehe davon aus, daß die alle in Stuttgart bei den Emmerichs gefertigt wurden.


Da mein Hobby das Restaurieren von alten Fahrzeugen aller Art ist,
kann ich auch noch einen Tip zur Entfernung von Pulverbeschichtungen geben.
Das geht am besten, wenn man die Metallteile mit der Propangasflamme warm macht (nicht glühend) und die weichgewordene Beschichtung mit einer runden Drahbürste (betrieben mit biegsamer Welle oder Druckluftschleifer) runderschrubbt.
Die richtige Temperatur hat man schnell raus. Zu kalt geht nicht, zu heiß schmiert.
Geht 100x schneller als Sandstrahlen, was man dann an den hervortretenden Rostnestern unter der Beschichtung aber dann trotzdem machen sollte.
Alles draußen machen; die Beschichtung (PVC) erzeugt beim Erhitzen üble Dämpfe.

Den Riementrieb kann man deutlich verlustleistungsärmer bauen, wenn man auf Zahnriemen wechselt.
Der braucht durch seine Formschlüssigkeit kaum Vorspannung und hat auch so gut wie keine Seitenreibung, die beim V-Keilriemen ebenso wie beim Poly-V-Riemen (Rippenriemen) für die Kraftübertragung ja zwingend nötig ist.
Der Nachteil ist, daß der Zahnriemen keine Schutzfunktion bei Überlastung bietet.
Oft werden Riementriebe verwendet, um Leistungsspitzen abzupuffern. Da rutscht ein Keilriemen (Motoranlauf) einfach kurz durch, ohne daß etwas passiert.
Der Zahnriemen ist nach einem Übersprung unter Last Müll.


Geräusche der Kette:
Ein Kettentrieb läuft nie rund.
Denn ein Kettenrad ist kein Kreis, sondern ein Polygon, also ein Vieleck, auf dem sich die Kette als eine, in regelmäßigen Abständen unterbrochene Gerade mehr oder weniger ruckartig abrollt.
Je kleiner die Zähnezahl, desto mehr ruckeliger. Unabhängig vom Durchmesser des Kettenrades.
Dieses ruckartige Umlegen der Kettenglieder erzeugt dieses Geklacker.
Würdest Du die Zähnezahl vorn und hinten verdoppeln, wäre es trotz dann immer noch gleicher Übersetzung fast komplett weg. Nur ist kein Platz für solche Kettenräder.

Und hier noch ein alter Bericht, der wohl zeigt, daß Deine Reichweite wirklich nicht besonders schlecht ist:
http://www.zeit.de/1973/32/das-ende-der ... le/seite-1

Ich schau die Tage hier noch mal rein.
Schön, daß es noch andere Verrückte gibt, die sich mit diesen einstigen Ladenhütern abgeben.
:)

Viele Grüße
Gert
Gruß vom Gert
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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon HW » Mi 29. Aug 2012, 21:23

Hallo Rollergert,
Rollergert hat geschrieben:Ich halte die Fahrzeuge von SOLO, Mars und Kynast für identisch.


Die Kynast ist definitiv nicht Baugleich.
Auf der Seite 3 kannst Du ein Bild meiner Mars sehen (die Baugleich mit der Solo ist). Der Rahmen ist komplett anders aufgebaut.
1. Die Hinterradschwinge der Mars/Solo ist auf der Antriebswelle mit Nadellagern befestigt. Bei der Kynast ist die Schwinge hinter der Antriebwelle unter dem Längsrahmen befestigt.
2. Die Antriebswelle geht bei der Solo durch den Längsrahmen, bei der Kynast ist die Antriebswelle unter dem Rahmen fest.
3. Der Gepäckträger der Ky. ist am Sattelrohr verschweißt, bei der Solo verschraubt. und , und , und
Kynast war beim Mofabau ein Konfektionär der Sachsmotoren in eigene Rahmen eingebaut hat.
Solo hat eigene 2T Motoren hergestellt und in eigene Rahmen verbaut. Nicht schlecht für eine kleine Klitsche

Die Elektromotoren mit der Fliehkraftkupplung hat die Fa. Bosch an alle Mofahersteller angeboten.
Auch in der Hercules E1wurden diese Komponenten verbaut. Die Hercules ist aber wieder eine eigene Konstruktion mit eigenem Rahmen und Verkleidungen.
Das Mofa steht auch in unserer Halle.
Hercules E1.jpg
Hercules E1.jpg (75.63 KiB) 19444-mal betrachtet


Ist das auf dem Bild bei Deiner Mofa hinten dran eine Steuerung? Ist die Original?

Es gibt auch einen schönen Bericht in der Oldtimer-Markt über die E-Mofas. Leider ist die dort beschriebene Zündapp nicht in Serie gegangen.
http://www.oldtimer-markt.de/zeitschrif ... kt-12012-0

Bernd hat geschrieben:Passte das neue Rad auch hinten?
Joh, das passt samt Übersetzung und zweiter Kette für den Pedalantrieb
Mit rostigen Grüßen
HW

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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » Sa 1. Sep 2012, 09:13

Vielen Dank für eure interessanten Beiträge und herzlich willkommen hier im Forum.

Gert als ich die K374 Kynast EMO das erste mal sah war ich noch auf der Suche nach einer SOLO Electra und zu diesem Zeitpunkt
erschienen mir die SOLO und die Kynast auf den ersten Blick baugleich zu sein.
Aber wie HW schon schrieb täuscht der optische Eindruck denn es ist nahezu alles anders, wenn auch ähnlich, aufgebaut.
Zu den Punkten die HW schon nannte könnte ich noch ergänzen:
- Lenkopf anders aufgebaut
- Lenker anders befestigt
- Kynast hat zusätzliche Unterzüge unter dem Battriekasten
- 12 Zoll Räder an der Kynast ( SOLO hat 10 Zoll )
- und und

Wenn man es genau nimmt ist nahezu alles anders gelöst, wenngleich das Endergebnis auch sehr ähnlich wirkt.
Ich finde beide sehr interessant.
Danke auch für den Tip mit dem Entlacken per Erhitzen der Kunststoffbeschichtung.
Auch was du Gert über den Kettenantrieb und seine Geräusche schreibst, so hätte ich das auch vermutet und freue mich
das du meine "Befürchtungen" bestätigst. Derzeit überlege ich noch versuchsweise mal eine andere Kette drauf zu machen,
denn selbst wenn man das bedenkt was du schon sagtest ist es immer noch extrem laut, eigentlich zu laut für eine Kette.
Die 13 Zähne die vorne drauf sind scheinen im Mofageschäft keineswegs besonders klein zu sein, aber ich vermute das
man deratige Geräusche an einer Bezinmofa viel weniger wahr nimmt.

HW du hast ja ne ganze Sammlung von E-Mofas ? :)
Die Herkules E1 scheint wesentlich seltener zu sein als die Kynast oder gar die SOLO.
Um ehrlich zu sein finde ich die Herkules ein bisschen zu pummelig. Das Design spricht nicht gerade an.
Hier bei uns verkaufte jemand ein E1 für 50 Euro, aber ohne Motor und in bedauernswerten Zustand ohne Gepäckreling etc.
Die hatte ich mir angeguckt aber die war zu verrostet, also nicht nur angerostet sondern schon fast durch.
Danke auch für die Tip mit der Oltimer Zeitschrift, da habe ich mir zwei Exemplarer bestellt in denen es
über die Elektromofas geht.

Grüsse

Bernd
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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » Fr 7. Sep 2012, 10:54

Ich habe jetzt eine neue Kette bestellt, in der geringen Hoffnung das die Kettengeräusche dann leiser werden.
Ich glaube zwar selber nicht so wirklich daran, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
Meine Erfahrungen mit diesen Kettengeräuschen sind sicher auch mögliche Kettengetriebe an Windrädern interessant.
Ganz so leise wie ich mir bisher Kettenübersetzungen vorstellte scheinen sie nicht in allen Betriebszuständen zu sein.

Grüsse

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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » Sa 8. Sep 2012, 23:14

Ich habe die Oldtimer Markt erhalten in der der Bericht über die Elektromofas der 70iger enthalten ist.
Wirklich ein sehr interessanter Bericht mit Infos die ich teilweise im Internet so noch nicht gefunden hatte.
So konnte ich z.B. lesen das die SOLO Electra ab 1977 einen stärkeren Motor erhielt.
Hier eines der Bilder die in dem Bericht enthalten sind.

Bild


Grüsse

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