Moin Leute,
jetzt ist die Kalibrierung des Sensors abgeschlossen - endlich. Die letzte Messreihe die ihr in meinem Posting vom 29.Juli seht, steckte ein Kommunikationsfehler: Immer wieder kam es zu einer Art Stau auf dem Datenbus meines Controllers. dadurch wurden reale Änderungen in der gemessenen Windgeschwindigkeit nicht an mein Programm weitergegeben. Die Folge war der auffällig "harmonische" Verlauf der Messwerte.
Das habe ich per Programmänderung gelöst. Mit der Verwendung anderer Programmmodule zur Abfrage des Sensors taucht dieses Problem nicht mehr auf.
Die nächste Verbesserung war die Ausdehnung des Messzeitraumes auf fünf Tage, und die sekundengenaue Erfassug der Messwerte. Fünf Tage mal 24 Stunde mal 60 Minuten mal 60 Sekunden = 432000 Messwerte! Diese habe ich dann (per Software) zu Datenpakten von jeweils einer viertel Stunde zusammengefasst (blaue Punkte im Diagramm), also 900 Messwerte je viertel Stunde - und daraus den Mittelwert gebildet. Diese Mittelwerte sollten möglichst genau zu denen der Wetterstation passen - dann ergibt sich eine Gerade durch den Nullpunkt im Diagramm mit einer Steigung von m=1, bzw. 45°, ähnlich wie die rote Linie im Diagramm. Sie hat die Funktion f(x) = 0,99x + 0,18. Die Linie hat also eine etwas kleinere Steigung (m=0,99) und läuft nicht durch den Nullpunkt, sondern knapp darüber (=0,18)
Wie bekomme ich nun die blauen Originalmesswerte auf die rote Linie?
Mit der Funktion f(rt) = ... im Diagramm. Diese Potenzialfunktion resultiert aus den Originalmesswerten, bei denen ich in Abständen von 0,5 m/s den Ausgleichfaktor interpoliert habe.
Am Ende komme ich auf eine Übereinstimmung meiner Messwerte mit der gewünschten Geradengleichung von 85,8% (R²=0,858) - nicht so dolle aber zumindest besser als das Ergebnis im Juli.
- Kalibrierung_final.png (75.85 KiB) 20469-mal betrachtet
Es spielen einfach zu viele Fehler in die Rechnung rein:
- Ich messe alle Sekunde, meine Wetterstation nur einige Male pro viertel Stunde
- Die wirkliche Geschwindigkeits-Spannungskurve des Sensors ist nicht bekannt (ich vermute eine Nichtlinearität aufgrund meiner Messwerte)
- ...
Auf jeden Fall habe ich jetzt ein Windgeschwindigkeitssensor, der zu 85,8 Prozent so mißt wie meine Wetterstation. Und auf deren Werte habe ich bisher alle Berechnungen bezogen. Also kann ich jetzt endlich meine Felderprobung vorbereiten:
- Drehzahlmessung funktioniert (Reedkontakt)
- Windmessung funktioniert
- Strom-, Spannung funktioniert
Was noch fehlt ist so was wie: Stromversorgung in freier Wildbahn. Ich will ja nicht extra einen Notstromgenerator in die Botanik schleppen...
Windige Grüße
Siegfried