DC- Elektromotoren

Re: DC- Elektromotoren

Beitragvon Bernd » So 5. Sep 2021, 16:21

Bei Reklamationen waren die Chinesen auch bei mir bisher immer recht kulant.
Das letzte mal wurde mir der Kaufpreis plus die Versandkosten erstattet, damit hatte ich gar nicht gerechnet.
Schade nur das es überhaupt erst zu einer Beschwerde kommen muss.

Grüße

Bernd
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Re: DC- Elektromotoren

Beitragvon Bernd » Fr 10. Sep 2021, 12:40

Ich habe jetzt 2 bürstenlose Motoren in den Abmessungen des My1020 bestellt, 60V - 2000W.
Sie sollen theoretisch am 27. September hier eintreffen. Ich werde berichten.

Grüße

Bernd
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Re: DC- Elektromotoren

Beitragvon Rollergert » Fr 10. Sep 2021, 13:41

Hi,
über Aliexpress?
Hast Du einen Link dazu?
Ich finde keine größeren Motore als den in meinem Angebot.
Gruß vom Gert
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Re: DC- Elektromotoren

Beitragvon Bernd » Sa 11. Sep 2021, 19:37

Hallo Gert, es war dieser Motor: https://de.aliexpress.com/item/32918276 ... 4c4dov4fO4

Grüße

Bernd
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Re: DC- Elektromotoren

Beitragvon Rollergert » Fr 8. Okt 2021, 22:39

1,8KW Motor.jpg
1,8KW Motor.jpg (397.68 KiB) 8321-mal betrachtet




So,
meinen Motor habe ich heute bekommen.
Samt Gasgriff und Controler.

Der Motor macht optisch einen guten Eindruck.
Sehr saubere Drehteile, gute Schweißnähte und eine ordentliche Lackierung.
Schaun mer mal, ob der was bringt.

Wie Ihr sehen könnt, hat der Motor mit "4.500 RPM" eine Nenndrehzahl auf dem Schild.
Was soll die mir sagen?

Wie kommt diese Drehzahlangabe überhaupt zustande?
Läuft der von sich aus nicht schneller oder ist das die Drehzahl mit der maximalen Leistung?

Wie untersetzt man eigentlich einen solchen Motor im Fahrzeug?
So, daß man bei der gewünschten Höchstgeschwindigkeit diese 4500 U/min erhält?
(bei 1800 Watt sollten 50 km/h realistisch sein)
Oder läuft dieser Motor bei der Drehzahl schon gegen Gummi und man muß drunter bleiben ?

Ich kenne mich mit so was überhaupt nicht aus.
Gruß vom Gert
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Re: DC- Elektromotoren

Beitragvon herbk » Sa 9. Okt 2021, 08:18

Guten Morgen,

Brushless Motore sind 3 Phasen Synchronmaschinen.
Die Drehzahl steuerst Du also mit der Frequnz, weshalb Du bei denen ja immer den Regler brauchst.

Bei meinem E Moped habe ich einen Schalter (war von Hause aus dran) mit dem ich einstellen kann bis zu welcher Frequenz der Regler hoch fährt. Wir das bei Deine Regler gehen kann, - keine Ahnung, aber wahrscheinlich gibt es da auch so eine Möglichkeit.

Die Drehzahl die Angegeben ist, ist bei brushless Motoren eher so etwas wie eine Richtline... Technisch kann man die meistens auch deutlich höher belasten, wichtig ist nur dass Du die Wärme weg bekommst. 80! ist meistens das absolute Limit, weil die darin verbauten Neodymmagnete nicht mehr vertragen. Mechanisch begrenzende Faktoren sind eigentlich nur die mögliche Drehzahl der Kugellager und ob die Fliekraft zu hoch wird für den Kleber mit dem die Magnete auf dem Rotor befestigt werden.

Am meisten zum Thema Brushless Motore wirst Du sicher in Modellbauforen finden...
Gruß Herbert
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Re: DC- Elektromotoren

Beitragvon Bernd » Mi 13. Okt 2021, 05:52

Rollergert hat geschrieben:
1,8KW Motor.jpg

Wie untersetzt man eigentlich einen solchen Motor im Fahrzeug?
So, daß man bei der gewünschten Höchstgeschwindigkeit diese 4500 U/min erhält?
(bei 1800 Watt sollten 50 km/h realistisch sein)


Ja die Übersetzung sollte am besten so ausgelegt werden das der Motor bei der angepeilten realistischen Höchstgeschwindigkeit mit Nenndrehzahl arbeitet.
50kmh halte ich vielleicht für etwas optimistisch, aber evtl. möglich. Kühler bleibt er sicherlich wenn er nicht ständig am Leistungsimit arbeiten muss.
Wichtig scheint mir den Motor nicht dauerhaft zu überlasten, wie es ja bei meinem alten der Fall war. Er wird sonst zu heiss.

Herbert hat schon sehr richtig angemerkt das diese Motoren keine einfachen und temperaturstabilen Keramikmagnete enthalten, sondern Neodymmagnete, die auf
zu hohe Temperaturen mit dauerhaften Teil- oder Komplettverlust ihrer magnetischen Fähigkeiten reagieren können.
Keramikmagnete (wie bei den meisten Motoren mit Bürsten) halten da sehr hohe Temperaturen von bis zu 250 Grad aus.
Neodym kann ( je nach Material) schon ab 65 Grad negativ reagieren.

Grüße

Bernd
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Re: DC- Elektromotoren

Beitragvon Rollergert » Fr 15. Okt 2021, 18:09

Danke erst mal für die Erklärungen.

Wenn bei den Brushless-Motoren die Spulen außen liegen, dann werden die Magnete wohl auf dem Läufer sein.
Was jetzt weder das Kühlen und erst recht das Temperaturmessen zu einer leichten Übung macht.
65°C sind natürlich nicht viel für ein Fahrzeug, bei dem temporär auch mal starke Spitzenbelastungen auftreten können.
In guten deutschen Drehstrom-Motoren für Werkzeugmaschinen sind ja z.B. entsprechende Fühler in die Wicklung eingearbeitet.
Deren Kurzschlußläufer sind aber auch weitgehend temperaturunempfindlich. Da ist eher die Wicklung der limitierende Faktor.

Wie ist das überhaupt bei Motoren mit Permanentmagneten unter Last?
Erwärmen sich die Magneten im Betrieb durch das oszillierende Feld von selbst? Oder nur durch die nahe Wicklung?

Und hat jemand eine Idee, wie man das bei unseren Chinesen im Auge behalten könnte?
Wie ist das eigentlich bei deren E-Rollern gelöst? Die rauchen doch auch nicht alle paar Tage im chinesischen Katastrophenverkehr ab.


Hier noch mal ein Größenvergleich zwischen dem schwarzen Bürstenmotor mit 1000 Watt, dem bürstenlosen Silbernen mit 1.800 Watt in der Mitte und dem Originalmotor von Bosch mit 750 Watt.
Bild 1.jpg
Bild 1.jpg (411.13 KiB) 8191-mal betrachtet
Bild 2.jpg
Bild 2.jpg (350.85 KiB) 8191-mal betrachtet


Der 1,8 KW Brushlessmotor baut in Länge (135 zu 145 mm) und Durchmesser (107/108 mm) sogar noch kleiner als der Bosch.
Gruß vom Gert
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Re: DC- Elektromotoren

Beitragvon herbk » Sa 16. Okt 2021, 09:24

Hallo Gert,

Rollergert hat geschrieben:Danke erst mal für die Erklärungen.
Wie ist das überhaupt bei Motoren mit Permanentmagneten unter Last?
Erwärmen sich die Magneten im Betrieb durch das oszillierende Feld von selbst? Oder nur durch die nahe Wicklung?

Das sind Synchronmaschinen, an den Magneten wechselt das Magnetfeld doch nicht...
Jeder Magnet bleibt bei "seinem" zugehörigen, von der Spule erzeugtem, Magnetfeld. Wäre es anders wär's ja keine Synchronmaschine mehr. ;)


Und hat jemand eine Idee, wie man das bei unseren Chinesen im Auge behalten könnte?
Wie ist das eigentlich bei deren E-Rollern gelöst? Die rauchen doch auch nicht alle paar Tage im chinesischen Katastrophenverkehr ab.


Ich kann da nur für mein E-Moped und das E-UTV des Nachbarn sprechen, andere kenne ich nicht...
Mein Moped hat einen Nabenmotor mit Alugehäuse, welcher wohl relativ gut kühlt, denn bei flotter Fahrweise wird er auch gerade mal Handwarm.
Beim UTV meines Nachbarn ist ein relativ großer Motor verbaut, der meiner Einschätzung nach auch deutlich mehr Leistung abgeben könnte wenn man einen stärkeren Regler davor setzt.

Hier noch mal ein Größenvergleich zwischen dem schwarzen Bürstenmotor mit 1000 Watt, dem bürstenlosen Silbernen mit 1.800 Watt in der Mitte und dem Originalmotor von Bosch mit 750 Watt.
Der 1,8 KW Brushlessmotor baut in Länge (135 zu 145 mm) und Durchmesser (107/108 mm) sogar noch kleiner als der Bosch.


Das geht noch deutlich kleiner, allerdings braucht es dann eine aktive Kühlung :D :D
Ich habe an meiner Fräse von Anfang an (5 Jahre...?) einen Modellbau Brushless Motor als Spindelmotor. Ist ein Außenläufer mit 850Watt Nennleistung bei 35mm Durchmesser und 40mm Gesamthöhe (Magnete ca 20mm). Allerdings sind Außenläufer sehr gut kühlbar, weil man mit einem kleinen Lüfter oben auf dem Läufer richtig viel Luft durch die Spulen pumpen kann.
Und: So kleine Motre holen Ihre Leistung natürlich aus der Drehzahl...

Im Modellbaubereich gibt es für Innenläufer Kühler für die gängigsten Gehäusedurchmesser, für Bootsmodelle sogar Wasserkühlmäntel.
Gruß Herbert
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Re: DC- Elektromotoren

Beitragvon Famzim » Fr 18. Feb 2022, 17:52

Hallo

Die Magnete in den Motoren werden natürlich nicht umgepolt aber starken Feldunterschieden ausgesetzt.
Die Spulen erzeugen auch eine Feldstärke, die zu dem der Magneten noch hinzu kommt.
Aber immer nur wenn die Spule bestromt wird.
Wechselt ein Magnet von einem Steg zum Nachbarsteg, kommt er an dem Spalt zwischen den Stegen vorbei.
Das Feld verläuft dann nicht mehr grade aus, sondern schräg zu den Seitenstegen.
Es wandert immer am Pohl hin und her, was auch eine Erwärmung nach sich zieht.
Man merkt das ganz klar wenn es Rastet.
Allo Motoren erzeugen , dem Motorstrom entsprechen ein Drehmoment, und setzen bei geringer Drehzahl dadurch weniger Leistung um.
Höhere Leistung sollte nicht mit zu hohem Strom kompensiert werden.
Autos haben deshalb ja ein Getriebe um hohe Drehzahl mit grösserem Anzugsmoment in Beschleunigung um zusetzen.
Bei Direktantrieb ist das dann aber ausgeschlossen.
Für Direktantrieb sind für Autos andere Motore entwickelt worden, die eine höhere Drehzahl als das mit EMK und Akkuspannung zuläst.
Die fahren mit max Drehmoment bis zur Akkuspannung hoch, und wechseln dann "Reglergesteuert die Frequenz" !
Die Regler arbeiten dann als Frequenzumrichter wie bei Werkzeugmaschinen.
Damit das geht sind die Magnete "versenkt" im Rotor eingebettet.
Sie gehen also nicht bis Aussen, sondern sind in Nuten weiter innen in den Rotor geklebt.
Der Regler kann den Rotor dadurch wie einen Asynkronmotor betreiben und die Drehzahl sehr hoch , mit hoher Leistung weiter betreiben.
Drehmoment sinkt natürlich, ist im 4ten Gang am Auto ja genau so.
Diese Elektronik spart dann das Getriebe mit dessen Verlusten.
Synkron läuft der Motor dann im ersten Gang , und weiter mit Frequenzumrichter bis zur max Leistung und Drehzahl.
Der Strom wird immer durch den Regler kontroliert.
Per Gaspedal wirt dann angefordert ob schneller oder Verhaltener.

Gekühlt wirt am effecktiefsten mit Luft "durch" den Motor, mit einem saugenden Radialgebläse..
Die Öffnungen in den Lagerschilden sollten etwa den doppelte Querschnitt haben wie die Zwischenräume im Motor.
Bei 8 cm Rotor und 0,5 mm Luftspallt sind das lediglich 2,5 cm ², pluß 2,5 cm² zwischen den Spulen, die die Öffnungen an jedem Lagerschild benötigen.
Ein Radiallüfter mit 3 mm Gesammtdicke, = 1 mm Runde Scheibe mit Motordurchmesser und darauf 2 mm dicke Stege haben auch schon 5 cm² aussen am Aussendurchmesser.
Das kühlt mit hoher Luftströmung direckt da wo die Wärme herkommt.
Der Lufteinlass kann mit einem Schaumgummi abgedekt werden wie manche Vergaser auch.

Gruß Aloys.
Famzim
 
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