Helikopter Rotorblätter als Darrieus Flügel.

[Bernd]

Guter Einwand Uli ! Ich werde nachher mal den Rotor mit der Bohrmaschine "auf Touren", also
deutlich über 200, vielleicht 400 oder 500 U/min bringen, in der Hoffnung das er dann von alleine
weiter macht. Sinn macht so ein Windrad dann natürlich keinen mehr. Ich muss sagen das ich
vom Darrieusprinzip wirklich ein bisschen enttäuscht bin. Irgendwie hab ich mir da mehr versprochen.
Meine bisherigen Erfahrungen sind doch eher ernüchternd.

Grüsse

Bernd

[homatec]

Hallo miteinander,

da zeigt sich anscheinend der Unterschied zwischen Theorie und Praxis.
Bernd hat allerdings recht, dass Modelle nicht beliebig verkleiner werden können.
In der Strömungsdynamik gibt es die Reynoldszahl.
Die beschreibt wann Strömungen turbulent bzw. laminar sind.
Ohne viel zu rechnen laufen die Heliblätter bei der Drehzahl in einer turbulenten Strömung, wer will kann da die Profilpolaren nachschauen. Sehr schlechte Auftriebswerte. Die Modellbauer kämpfen auch oft mit dem Problem und behelfen sich dann mit Turbulatoren, damit die Modelle wenigstens flugfähig bleiben.

@ Bernd, wenn du noch was testen willst könntest du die Heliblättter als Klappe bei deinen 10 cm Flügel montieren.

Wer nachlesen will hier ein Vorschlag zu einem Kiel einer Segeljacht:
http://www.esotec.co.nz/condorkeel/Html/intro_F.html

ckw11-10.8-3-sm.jpg (15.45 KiB) 12711-mal betrachtet

Das ist dann aber ein neues Thema.

Grüße Rainer

[homatec]

Hallo,

habe ich da die von Uli genannte Formel nach Templin richtig verstanden?

Demnach hat Bernd's Helirotor einen Füllgrad von 0,4 (n*t/R = 2 * 5 /25)
Bei einer Schnelllaufzahl von 3 ergibt sich dann 6,9 cm Blatttiefe, bei 5 nur noch 2,5 cm.


@Bernd: Was hast du denn für Windgeschwindigkeiten von deinem Gebläse?
Welchen Anstellwinkel benutzt du? So wie es auf den Bildern aussieht 0°.

Da kommt nämlich beim Darrieus der nächste Kompromiss wenn er langsam läuft sollten es 20° sein. (allerdings gibt es dann bei 12 Uhr, wenn dies die Windrichtung ist einen bösen Strömungsabriss) Beim optimalen Lauf dann aber eher gegen 0 °.

Es gab auch schon Versuche mit drezahlabhängigen Anstellwinkelverstellungen.
üppige Arbeit:
http://www.library.unsw.edu.au/~thesis/ ... index.html


Grüße
Rainer

[Bernd]

Hallo ihr beiden

Der Wind aus den Ventilatoren, der natürlich nicht optimal verteilt ist, liegt in der Gegend
von 4m/s. Der Anstellwinkel der Blätter ist 0 Grad. Damit waren es die gleichen Rahmenbedingungen
wie bei den 10cm tiefen Flügeln. Im Augenblick lade ich gerade meinen Akkuschrauber mit dem
ich nachher dem Rotor mal etwas "Nachhilfe" geben werde.

Grüsse

Bernd

[Bernd]

So ich habe den Rotor mit Hilfe meines Akkuschraubers auf zuletzt ca. 450 U/min beschleunigt.
Sofort nach Freigabe des Rotors bremst dieser sofort ab. Seltsamerweise stoppt er übrigens
nicht vollständig sondern dreht zuletzt ganz langsam ( ca. 15 U/min) vor sich hin.
Alles in allem so wie er da jetzt steht, ein nutzloses etwas.

Grüsse

Bernd

[Harzer]

Hallo Bernd,
vielleicht kann dir das hier ein wenig weiterhelfen.

http://www.planet-schule.de/warum/flieg ... t2/s1.html

Wenn man das Profil ähnlich deiner NACA 18 auswählt kommt ohne Anstellwinkel 0 N
an Auftrieb raus. Deshalb vielleicht auch kein Vortrieb an deinem Modell

[Bernd]

Doch, auch mit Anstellwinkel Null erzeugt ein symetrisches Profil am H-Rotor (!!) Auftrieb.
Das liegt an der Kreisbahn die das Blatt beschreibt. Alleine daduch ergeben sich ja Winkel
zum Wind in denen Auftrieb erzeugt wird. Das ist ein Unterschied zum Tragflächenprofil
eines Flugzeugs, das ja immer von vorn angeströmt wird. Auch meine 10cm Flügel, die
ganz gut funktionieren (im Vergleich zu den schmalen 5cm), hatten Anstellwinkel Null.

Grüsse

Bernd

[homatec]

Hallo Bernd,

mit den 450 U/min sollte er eigentlich loslegen.

also bei 4 m Wind und 50 cm Durchmesser:
Umfang ~ 1,5 m

Schnellaufzahl 3 -> Anströmung 12 m/s -> 480 U/min
Schnellaufzahl 5 -> Anströmung 20 m/s -> 1080 U/min

Dann sollte er eigentlich fliegen. Jetzt wird auch klar dass ein H-Rotor durchaus laut werden kann wenn er optimal läuft.

Falls du noch was testen willst gib den Blättern mal 5 ° Anstellwinkel. Oder größeren Durchmesser. (Das lässt aber der Ventilator nicht zu.)
Sorry du warst schneller mit deiner Antwort.

Grüße

Rainer

[Bernd]

Ich habe die Helikopterblätter nun um einige wenige Grad am ihrem (dünnen) Ende zur
Rotormitte hin verschoben. Leider keine Änderung. Grössere Anstellwinkel sind nicht ohne
deutliche Veränderung der Befestigung möglich. Oder soll ich es nochmal mit nach aussen
gestellten Blättern versuchen ?
Ach was, ich lasse das jetzt einfach. Grundlegendes wird sich eh nicht ändern. War ein schöner
Versuch der zeigt das die Theorie manchmal noch nicht theoretisch genug ist, denn man muss
beim Verkleinern eines Auftriebsläuferblattes wohl mehr bedenken als einfach 1:1 herunter zu rechnen.

Grüsse

Bernd

[windhelmut]

Hallo Bernd, Hallo Windradfreude,

ich habe die selben Erfahrungen gemacht. meine Flügel (3) haben etwa ähnlichen Querschnitt, wie die von Bernd, nur das Außenmaß ist 1m x 2m.
Bei Wind bis starker Wind wackelt mein Rotor aber er will sich nicht drehen.

EDIT durch Admin: Ich habe mir erlaubt zwei Bilder von Windhelmuts erstaunlichen Windrad einzufügen:

..

Wenn es wärmer wird baue ich euer durchsströmtes Profil nach. Vorflügel aus 1m x 2 m Hartfaserplatte ( gebogen , )3 mm dick versiegelt und einen Leitflügel aus 16 mm Doppelsteglatte ( fürs Dach ) 2m x 0,5 m. mal sehen ob das funktioniert.
Gruß Helmut