Spannungsverdopplung am Drehstromgenerator

Ladeelektronik, Messgeräte, Steuerungen etc.

Re: Spannungsverdopplung am Drehstromgenerator

Beitragvon andreas » Sa 5. Dez 2009, 23:06

Hallo Klaus,

Klaus hat geschrieben:Ob es dem Simulator gefällt oder nicht ....die Schaltung nimmt keinen Strom auf. Ich gewinne den Eindruck das hier wohl nichts geschehen darf was irgendeine Simulatoren-Theorie über den Haufen wirft.


Danke für die Messung, an dieser Stelle war ich mir unsicher und hatte dies auch vermerkt. Mein Simalator ist sicher uralt, dennoch liefert er für viele Schaltungen korrekte Ergebnisse. Von daher ist es immer gut, eine "dubiose" Schaltung zunächst zu simulieren, bevor man sie aufbaut. Was hier auch immer schief ging, offensichtlich hat der Simulator mit mehreren Wechselspannungsquellen unterschiedlicher Phasenlagen ein Problem. Er hat noch andere, die ich ganz gut kenne, aber dieser Fall war mir neu.

MfG. Andreas
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Re: Spannungsverdopplung am Drehstromgenerator

Beitragvon Bernd » Sa 5. Dez 2009, 23:26

Jürgen deine Idee mit dem Relais finde ich sehr gut, denn tatsächlich braucht man ja bei dieser
Schaltung nur den einen Strang von Phase 1 zum Mittelpunkt der Kondensatoren trennen und
schon ist es wieder ein normaler Brückengleichrichter, die Kondesnatoren könnten dabei ohne
Probleme weiter am Ausgang bleiben.
Einzig mit dem Schaltstrom muss man aufpassen, nicht das einem die Kontakte verschmoren.

Grüsse

Bernd
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Re: Spannungsverdopplung am Drehstromgenerator

Beitragvon cordopc » So 6. Dez 2009, 19:33

Hallo,
es ist richtig; mit einer Abschaltung des Verdopplers kann man die damit verbundenen Leistungsverluste ; zumindest bei besseren Windverhältnissen reduzieren.
Die Abschaltung des Spannungsverdopplers habe ich mal realisiert…mit möglichst wenig Aufwand.
Funktion:
Bei kleinen Generatorspannungen (Schwachwind) ist der Verdoppler eingeschaltet…der r1-Kontakt bleibt geschlossen. Steigt die Ausgangsspg. am Verdoppler auf ca. 30V an, so wird das Relais aktiv und schaltet den Verdoppler ab (r1 öffnet). Zu diesem Zeitpunkt ist der Generator bei ca. 14V und in der Lage ohne Verdopplung einen 12V-Akku zu laden. Damit das Relais in dieser Phase angezogen bleibt…hält es sich über den eigenen r2-Kontakt.
Erst wenn die Ausgangsspannung wieder unter 14V sinkt, geht das Relais wieder in den Ruhezustand und der r1-Kontakt schaltet den Verdoppler wieder an. Die Hysterese ist damit groß genug um ein flattern des Relais zu vermeiden.
Die Z 27 bestimmt den oberen Schaltpunkt; die Z 6 mit 470 Ohm Widerstand den unteren Schaltpunkt der Einrichtung. Parallel zum R1-Kontakt liegt ein Funkenlöschkondensator zum Schutz des Kontaktes. Das Relais benötigt natürlich 2 getrennte Kontakte!
Viel Spaß beim Nachbau
Klaus
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Re: Spannungsverdopplung am Drehstromgenerator

Beitragvon andreas » So 6. Dez 2009, 20:33

Hallo Klaus,

wenn Du mit der Verdopplerumschaltung einen 12-V-Akku laden willst, wirst Du die angesagten 30 V nicht am Ausgang erreichen können. Ein intakter Akku sollte dort nicht mehr als vielleicht 14 V zulassen.

MfG. Andreas
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Re: Spannungsverdopplung am Drehstromgenerator

Beitragvon cordopc » Mo 7. Dez 2009, 01:24

Hallo,
andreas hat geschrieben:wenn Du mit der Verdopplerumschaltung einen 12-V-Akku laden willst, wirst Du die angesagten 30 V nicht am Ausgang erreichen können. Ein intakter Akku sollte dort nicht mehr als vielleicht 14 V zulassen.

Diese Angaben beziehen sich natürlich auf den unbelasteten Ausgang. Es geht doch nur um den vorzeitigen Ladebeginn.....das die Spannung, je nach Belastung zusammenbricht, ist selbstverständlich. die obere Spannungsgrenze kann man aber nach belieben durch Auswechslung der Z-Diode verschieben. Natürlich kann es nicht schaden, wenn jeder seinem Bedarf entsprechend mit den Werten etwas experimentiert. Das was mit meinem Generator funktioniert, kann nicht zwangsläufig auf andere Anordnungen übertragen werden.
Schaltungen die hier vorgestellt werden, sollen und können nur Denkanstöße sein.

Gruß
Klaus
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Re: Spannungsverdopplung am Drehstromgenerator

Beitragvon jb79 » Mo 7. Dez 2009, 02:47

Hallo Klaus!

Den Funkentstörkondensator würde ich eher parallel zur Spule des Relais schalten.
Dort wo der Relaiskontakt ist wirds keine Funken geben, da fließt eigentlich nur kapazitiver Strom. Besser wäre hier ein kleiner Widerstand in Serie mit dem Kontakt der Stromspitzen dämpft.
lg Jürgen
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Re: Spannungsverdopplung am Drehstromgenerator

Beitragvon Bernd » Mo 7. Dez 2009, 08:53

?? Wieso sollte da kein Strom fliessen ? Da fliesst sogar ne Menge Strom, mehr als in den
anderen Phasen, wie Klaus ja bereits gemessen hat. Auch durch die Selbstinduktion des Generators
können da beim Öffnen des Kontaktes sehr schön grosse Funken entstehen.
Ein Widerstand in Serie mit dem Kontakt, also voll im Stromfluss würde enorme Verluste bedeuten
und trotzdem keine Funkenlöschung erzeugen. Das mit dem Kondensator parallel zum Kontakt
ist schon ok, zumindest kenne ich es so für Gleichstromschaltungen. Wenn der Kontakt öffnet,
nimmt der Kondensator die Energie auf die sonst durch den Funken laufen würde.

Wenn ich die Grösse der Kondensatoren von Funkenlöschstrecken die wir mal berechnen mussten noch
recht in Erinnerung habe, dann müsste der Kondensator bei solchen Strömen aber viel grösser ausfallen.
Man muss übrigens unterscheiden zwischen "Funkentstörkondensator" und "Funken Löschkondensator".
Evtl, ist die Picofarad Grösse als "Entstörkondensator" in einer Schaltung passend, aber als Funkenlöscher
habe ich weitaus grössere in Erinnerung.
Da hier aber Wechselstrom im Spiel ist, würde ein grosser Kondensator den geöffneten Kontakt teilweise
überbrücken.

Grüsse

Bernd
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Re: Spannungsverdopplung am Drehstromgenerator

Beitragvon cordopc » Mo 7. Dez 2009, 15:15

Hallo,

jb79 hat geschrieben:Den Funkentstörkondensator würde ich eher parallel zur Spule des Relais schalten.
Dort wo der Relaiskontakt ist wirds keine Funken geben, da fließt eigentlich nur kapazitiver Strom. Besser wäre hier ein kleiner Widerstand in Serie mit dem Kontakt der Stromspitzen dämpft.

Der Kondensator dient nicht der Funkentstörung, sondern der Funkenlöschung zum Schutz des Kontaktes gegen Abbrand. Parallel zur Spule macht ein Kondensator in diesem Zusammenhang gar keinen Sinn....da enstehen doch keine Funken....es sei denn, die Relaisspule hätte einen Wackelkontakt...*ggg. Mit Kondensatoren parallel zur Spule erzeugt man Abfallverzögerung.....das ist hier nicht gefragt.

So wie Bernd es schon beschrieben hat; Funkenlöschung in Gleichstromkreisen wird mit R und C in Reihe bewerkstelligt.....da kann auch der C größer sein. Funkenlöschkreise (Snubber) in Wechselstromkreisen bestehen aus einem kleinen C im pF- Bereich. Größere C führen zu unerwünschten Strömen; ggf. auch Verlusten.
Gruß
Klaus
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Re: Spannungsverdopplung am Drehstromgenerator

Beitragvon Bernd » Sa 19. Dez 2009, 17:46

Schaut mal, wir waren nicht die ersten die auf die Idee kamen auf genau diese Weise die
Spannung eines Drehstromgenerators nach oben zu bringen. Die untere Grafik
zeigt genau den Aufbau wie ihn Klaus hier zeigte. Die darüber liegende Grafik zeigt
den Leistungsverlauf den die Leute damit ermittelt haben.

http://home.arcor.de/wewima-windtechnik ... rator.html

Grüsse

Bernd
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Re: Spannungsverdopplung am Drehstromgenerator

Beitragvon schrauber » Fr 31. Dez 2010, 10:31

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