Hallo Leute,
wir haben keine Rubrik für die "normalen" Horizontal Windräder, deshalb schreibe ich es einfach hier hin.
Ich war bei Ebay auf der Suche nach einem günstigen Einspeisewechselrichter für die Nutzung an Windrädern.
Das Angebot ist ja sehr spärlich, die Preise dafür umso höher.
Ich freute mich daher sehr einen gebrauchten Windmaster 500 der Firma Mastervolt zu finden den ich für
256 Euro (Plus Versand) ersteigern konnte. (Neupreis ca. 550 Euro)
Der Hammer an der Sache aber ist, es gab noch ein 2 Jahre altes Black 300 - 48 Volt Windrad "mit dazu".
Der Verkäufer war umgezogen und seit dem Umzug vermutete er einen elektrischen Defekt an seinem Windrad
denn es drehte nur noch langsam, auch bei viel Wind.
In 1 Kubikmeter Alttextilien verpackt kam das Windrad wohlbehalten bei mir an.
Wie das nunmal meine Natur ist zerlegte ich das Windrad sofort. Was ich dabei heraus fand möchte ich euch hier zeigen.
Das Windrad war nach Angaben des Verkäufers ca. 24 Monate in Betrieb.
Für diese relativ kurze Zeit empfand ich den Rostbesatz/Lackabplatzungen doch als nicht gerade gering.
Die nächsten Fotos geben einen Eindruck davon.
Die Bilder zeigen sehr schön wie in China lackiert wird. Man pustet ohne Grundierung direkt auf das Metall den Decklack.
So verfährt man sogar bei verzinkten Oberflächen. Das Resultat ist ein leicht abblätternder Lacküberzug.
Immerhin sind viele Teile unter dem Lack anscheinend mehr oder minder effektiv verzinkt.
Alles in allem aber typisch chinesische Verarbeitung.
Im Windrad, also in dessen "syphonartigen" Trägerrohr, sind unten erstaunlicherweise sogar Schleifringe geschickt intergriert.
Zu meinem Erstaunen sogar mit zwei "richtigen" Lagern. Ich hatte eine einfachere Lagerung erwartet.
Leider ist das untere von den beiden durch eingedrungenes Wasser kurz vor dem Exitus und muss schon getauscht werden.
Auch hat die Kunstoffführung, mit dessen Hilfe das Lager Verbindung zum Rohr findet, starkes Spiel.
Dieser Kunstoff war deswegen mit gelben Klebeband umwickelt. Keine Ahnung ob das im Werk so gemacht wurde oder vom Vorbesitzer.
Das Lager muss ich tauschen. Nach nur zwei Jahren Betrieb sollte sowas eigentlich noch nicht eintreten.
Bedenklich finde ich die Tatsache das alle Kräfte die auf das Windrad wirken von diesem hohlgebohrten Zapfen aufgenommen
werden müssen. Viel Material ist da nicht mehr da um den auftretenden Kräften zu trotzen.
Jetzt kommen wir zum interessantesten, zumindest für mich, dem Generator.
Der Generator ist eine eisenlose Konstruktion. Es gibt das Black 300 mit verschiedenen Spannungen. Meine Variante
ist die für den Einspeiser passende. Sie liefert angeblich 48 Volt bei ca. ??? U/min.
Der Innenwiderstand zwischen zwei Phasen beträgt ca. 9,4 Ohm.
Die nächsten Bilder zeigen den komplexen Aufbau des Spulenpaketes. Es ist schwer nachzuvollziehen wie das mal
montiert wurde.
Die beiden Lager mit denen der Rotor gelagert wird waren noch ok. Trotzdem werde ich sie ersetzen wenn ich das ganze
schonmal demontiert habe.
Interessant auch der Aufbau des Magnetrotors an dem von vorne auch die Repellerblätter angeschraubt werden.
Im Prinzip ist das das Gehäuse des Generators, mehr als ausreichend dick dimensioniert.
Im Inneren befinden sich 16 Magnete, jeweils 8 Innen und Außen die sich gegenüber stehen.
Die Magnete sind erstaunlich dünn, nur ca. 4mm und das bei ca. 19mm Luftspalt.
Den Windmaster 500 Wechselrichter habe ich nicht fotografiert.
Da das Modell zu einer Serie gehört die aufgrund eines fehlerhaften Bauteils anfangen kann zu brennen habe ich die
Rückrufaktion des Herstellers genutzt und bekomme in den nächsten Tagen ein (vielleicht neues) Ersatzgerät zugesandt.
Wenn ihr euch fragt wieso ich das alles für nur 256 Euro ersteigern konnte dann sei gesagt das die Auktion sehr schlecht
gestaltet war. So war in der ganzen Auktion nirgends die Bezeichnung "Black 300" zu lesen und der vermeintliche "Elektrofehler"
stellte sich als ein bei der Montage am neuen Standort versehentlich eingeklemmter Draht heraus durch den eine Phase
kurz geschlossen wurde.
Die Repellerblätter machen nach ihren 24 Monaten noch einen guten bis sehr guten Eindruck.
Trotzdem werden diese, wie überhaupt das ganze Windrad, eine Neulackierung erhalten.
Den billigen Lack habe ich schon fast von den ganzen Metallteilen entfernt.
Die Repellerblätter brauche ich nur vorsichtig und fein anschleifen.
In den nächsten Tagen werden die Metallteile sauber grundiert und dann lackiert.
Die Farbe muss ich mir noch überlegen. Es wird aber weder schwarz noch weiss werden.
Grüsse
Bernd