Elektromofa SOLO Electra gekauft

Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » Do 9. Aug 2012, 18:03

Ich habe mir aus einer Laune heraus gleich zwei Stück, fast 40 Jahre alte, Elektromofas zugelegt.
Das es gleich zwei wurden hat den Grund das der Verkäufer zwei Stück zum Verkauf anbot.
Ich kaufte sie zum Komplettpreis von 350 Euro.

Es handelt sich um ein Produkt der deutschen Firma SOLO, die es heute noch gibt.
Das Mofa war seinerzeit ein Flop und auch recht teuer und wurde daher nicht so viel verkauft.
Heute ist es daher recht selten. Die meisten Exemplare, wenn man überhaupt mal ein Angebot findet,
habe wenig km runter. Meine beiden hatten 330 und 72 km runter, allerdings sieht die Veralterung nach mehr km aus.

Ich habe hier mal ein Foto aus dem Netz das ein baugleiches Modell zeigt.
Bilder von meinen beiden werden noch folgen.

Bild Bild

Das Ding ist ein herrliches Spielzeug für Leute die ein bisschen für Elektrik über haben.
So habe ich mir gestern einen Wattmeter-Datenlogger eingebaut der sehr interessante Daten ausgibt.
So zieht der Motor beim Anfahren ganz kurz bis zu 140 Ampere (bei 24 Volt) und während der Fahrt ca. 20 bis 40 Ampere.
Reichweite derzeit nur ca. 15 km, aber ich arbeite daran. :)


Grüsse

Bernd
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Re: Elektromofa gekauft

Beitragvon Manfred » Do 9. Aug 2012, 19:03

Herzlichen Glückwunsch zum neuen Spielzeug. da hast Du ja ein neues Projekt aufgetan.
Die beiden zusammengeschweißt, da hast du schon ein E-Auto fertig. ;)

Grüße
Manfred
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Re: Elektromofa gekauft

Beitragvon seb » So 12. Aug 2012, 07:08

Klasse, schöne Plattform für Experimente.

Da ist sicherlich ein Bürstenmotor drin. Das Austauschen des Motors gegen einen Bürstenlosen wird deine Reichweite sicher auf 20-22km
strecken, der Wirkungsgrad ist halt bei 85%. Wenn du dann noch die richtigen Akkus findest ist das Ganze perfekt.

Viele Grüße

Sebastian

PS: Kannst ja eine kleine Lima zum BL-Motor umbauen---siehe meine Lima-Experimente. Sie ist ein toller Motor!
Viele Grüße

Sebastian


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Re: Elektromofa gekauft

Beitragvon Bernd » So 12. Aug 2012, 07:33

Ja es ist ein Bosch Gleichstrommotor verbaut. Die Angaben schwanken zwischen 500 und 850 Watt.
Die Drehzahl soll bei 3000 U/min liegen, also relativ langsam für einen Gleichstrommotor dieser Größe.
Es gibt nur ein oder aus, keine Regelung, trotzdem kommt man gut damit klar.
Die Beschleunigung ist erstaunlich und übersteigt die von Bezinmofas.

Die Höchstgeschwindigkeit in der Ebene liegt derzeit leider noch bei nur 22 bis 24 kmh, aber auch daran arbeite ich. :)
Außerdem entstehen am vorderen recht kleinen Ritzel starke Rasselgeräusche. Ich bin mir noch nicht sicher ob
diese daher rühren das die Kette schnell um dieses Ritzel geführt wird ob ob das Lager das das Ritzel lagert
defekt ist. Kennt man derartige Geräusche an Ritzeln auch am Fahrrad ?

Derzeit experimentiere ich viel und in den nächsten Wochen werde ich das Ding total zerlegen und die
schlechte Pulverbeschichtung gegen eine richtige Lackierung ersetzen. Am Ende wird das Mofa besser aussehen als neu.

Von den deutschen Herstellern die damals Anfang der Siebziger eine Elektromofa bauten, dazu zählte Solo ebenso
wie Kynast, Hercules und Zündapp (letzterer vermutlich nur Versuchsmodell) schaut dieses SOLO Modell noch am gelungensten aus.
Die recht schräg geführte Vordergabel mit dem ebenso schräg gestellten Lenker vermittelt ein bisschen "Chopperfeeling". :)

Nach meinen ersten Test (und nach Aufpumpen der Räder auf Nenndruck von 2,5 "ATÜ " hat sich der Stromverbrauch etwas gesenkt.
Derzeit verbrauche ich knapp mehr als 1 Ah pro km, die Akkus haben 44 Ah. Natürlich kann man die 44 Ah nicht voll ausnutzen,
auch weil sich diese Angabe auf eine Entladung in 20 Stunden bezieht und nicht in ca. 1 Stunde, wie im Mofabetrieb.
Aufgebockt im Leerlauf zieht der Motor ca. 9,5A was mir noch deutlich zuviel ist.

Gibt es Antriebsketten die besonders gute Leichtlaufeigenschaften haben ? Vielleicht kennen sich die Fahrradfahrer unter
uns da etwas aus, ich bin immer nur Mofa - Mokick - Motorrad gefahren. :)

Grüsse

Bernd
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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » So 12. Aug 2012, 16:14

Gerade habe ich eine runde mit voll aufgeladenen Akku gedreht.
Von uns aus ins Nachbardorf, dann zum nächsten Ort und von dort aus wieder zu uns zurück.
Die Strecke ist knapp über 8 km lang.
Ich wiederholte die Strecke ein zweites mal, war keine so gute Idee. :)

So ca. nach 10 km merkt man das die Mofa nicht mehr die Kraft hat wie am Anfang.
Nach ca. 12 Km gehts rapide runter mit der Leistung.
Nach ca. 14 km kommt eine Strecke mit leicheter Steigung.
Dort bereitete es einem Jugendlichen mächtig Spass mich zu Fuß im Lauf zu überholen,
denn meine Elektra fuhr keine 20 kmh mehr schnell.
Als es noch steiler wurde und ich auch noch Gegenwind bekam musste ich mittreten, was glücklicherweise
einigermassen gut möglich ist.

Nach genau 16,2 km kam ich wieder zuhause an, Akku voll entladen.
Der 24 Volt Akku war unter Last teils unter 18 Volt gegangen.
Stellt man den Motor ab erholt er sich in Sekunden und zeigt dann wieder ca. 23,5 Volt, hat aber keine Power mehr.

Auf den 16,2 km verbrauchte die Mofa:
0,389 kwh
17,19 Ah

Nach der Entnahme von den genannten 17,19 Ah war der Akku völlig leer. Man mmuss bedenken, Komplettentladung in weniger als 1 Stunde!
Es handelt sich um zwei neue Bosch Autobatterien Silver S4, 12 Volt 44 Ah.
Das befriedigt mich noch nicht, vor allen die sehr geringe Reichweite die effektiv eigentlich bei nur 10 km liegt.
Auch das ein 44 Ah Akku nach 17,2 Ah Entnahme leer ist ist blöde. :(

Grüsse

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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Ekofun » So 12. Aug 2012, 16:44

Hallo Bernd,

eine Akku vom 44 Ah kann man laut Bücher nur bis 50% entladen(gilt für alle Akkus),das wäre in Deinem Fall ca 22 Ah brauchbaren Kappazität.Einzige Alternative ist eine Akku mit mehr Kappazität rein tun,wenn Platz erlaubt,oder eine Antrieb tüfteln der weniger Strom braucht aber gleiche Geschwindigkeit bringt.Das wird aber nicht leicht.

Grüße

Ekofun
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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » So 12. Aug 2012, 19:32

Ich glaube deine Bücher sagen man sollte ihn nur bis 50 % entladen, kann das sein ?
Denn wenn mehr als 50 % Entladung gar nicht ginge, dann wäre es ja kein Akku mit 44 Ah sondern nur mit 22 Ah.

Soweit ich weiss sinkt die nutzbare Kapazität aber wenn man den Akku schneller als in 20 Stunden entlädt,
denn auf diese 20 Stunden Entladung beziehen sich die Nennangaben.

Leider habe ich noch keine Tabelle oder Grafik gesehen die aussagt wieviel die Kapazität bei schneller
Entladung zurück geht.
Statt 44 Ah nur 17 nutzbare erscheint mir aber echt sehr wenig, zumal der Akku noch neu ist.
Er hatte bis jetzt nur ca. 3 Ladungen/Entladungen.

Das sich die Werte noch verbesseren weil er noch neu ist, so wie es mir jemand sagte, daran mag ich nicht glauben. :(

Grüsse

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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon andreas » So 12. Aug 2012, 20:19

Hallo Bernd,

schau mal hier rein, da wird das auf Seite 5 erklärt. Vielleicht ist auch die Website für Dich interessant, wo das herkommt.

MfG. Andreas
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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Bernd » So 12. Aug 2012, 20:43

Boah tatsächlich ein extrem informatives Dokument zum Thema Bleiakkus.
Wie ich seinen Beispielen entnehme sinkt bei einem der vielen angesprochenen Bleiakkus die Kapazität laut Hersteller auf 60 %
wenn man ihn innerhalb einer Stunde entlädt. Das ist heftig.
Dann kommt es ja schon so ungefähr hin mit meinem 17 Ah wenn ich die verdoppele und noch einberechne das
ich die in nicht mal einer Stunde abforderte.

Sehr ernüchternd... :(

Grüsse

Bernd
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Re: Elektromofa SOLO Electra gekauft

Beitragvon Ekofun » So 12. Aug 2012, 20:52

Hallo Bernd,

da steht nur das es nicht gut ist ein Bleiakku unter 50 % entladen,werde schneller kapput.Soll 50 % vom Kapazität als Reserve bleiben.Umfangreiche Beschreibung steht aber im kleine Broschüre nicht.

Grüße

Ekofun
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