Hallo Bernd,
Im Nachbarforum ...
Ja - ich weiß nun weshalb es diese Forum gibt. Hab es auch gelesen. Und ärgere mich etwas, dass meine Arbeit dort auch erwähnt wird, und die Ergebnisse "kurz" rausgeschrieben wurden; nur ohne den "größenabhängigen Wirkungsgrad" zu erwähnen. Leider falsch - bitte genau lesen.
Wenn der Vorflügel so klein ist, dann geht nichts. Das kann man mit Sicherheit sagen. Durch kleinere Flügel wird der Rotor nicht schneller, aber das Drehmoment sinkt. Hab ich getestet. Ist auch nur logisch. Die Luft strömt bei zu kleinen Flügel einfach durch den Rotor ohne was zu bewegen.
Interessant ist wie groß die Vorflügel sein sollen. Leider kann ich keine seriöse Aussage machen. Meine Simulation des Thies Rotors mit sehr großem Vorflügel (0,29*D) legt nahe es noch mit größeren Vorflügel zu versuchen. Vielleicht sollte man mal einen Kompromiss (0,22*D) testen? Es stellt sich auch die Frage, ob ein größerer Rotorflügel noch elliptisch sein sollte, oder ob es egal ist.
Ist der Vorflügel breiter, so macht das den Flügel größer hinsichtlich der Reynoldszahl (auch wenn man normalerweise die Blatttiefe nimmt, der Flügel wird nennenswert größer). Die Luftschicht am Flügelblatt prägt sich anderes aus. Wenn der theoretische Wirkungsgrad beider Rotoren nicht weit auseinander liegt, so könnte bei einem Rotor mit einen Durchmesser von etwa 1 m der mit den größeren Flügeln im Vorteil sein, weil Wirkungsgrad mildernde Reibungskräfte eventuell weniger ins Gewicht fallen. So ist es zumindest in meiner Simulation. Wenn wir große Rotoren mit D = 10 m hätten, wären die Reynoldszaheln bei beiden groß und es gäbe keinen Unterschied mehr in den Luftschichten am Flügel.
Ja, 40% Anteil der Flügel am Umfang könnte zu wenig sein. Ich hatte 42,5%. Irgendwo muss aber Schluss sein. Größer als 50 % würde ich nicht mehr versuchen. Ist der Anteil zu groß, so kann die Luft nicht mehr gut in den Rotor strömen. Vielleicht also wieder einen Komrpomiss mit 45 % testen.
Für mich stellt die interessanteste Frage dar, wie man die Vibrationen der Rotoren senken könnte. Ist natürlich schön, wenn es das Windrad nicht nach ein paar Jahren zerlegt. Das gilt für den Lenz Rotor genauso. Mehrer Rotoren übereinander mit Winkelversatz würden das Problem mindern, da sich die Kräfte kompensieren. Man verliert aber an Stabiltät, wenn man gestückelte Flügel hat.
Wenn man anstatt 3 Flügeln 4, 5 oder 6 hätte, könnte dies die Vibrationen auch mildern. Das Einströmen und Ausströmen der Luft am Rotor würde so besser aufgeteilt. Nur eine Vermutung - scheint aber logisch. Fragt sicht, wie sich das auf den Wirkungsgrad auswirkt; jeder Flügel verursacht auch Widerstand. Das wäre ein gutes Thema für eine Simulation. Da würde man schön sehen, wie sich die Strömung bei verschieder Flügelzahl ausprägt, bzw. auch die Schwankung der Kräfte dazu haben.
Gibt es im Forum jemanden, der sich mit dem Opensource Programm Open Foam auskennt? So eine Simulation bedeutet viel viel Arbeit, aber in dem Fall scheint es mir angebracht. DIe Simulation muss nicht zu 100 % richtig zu sein, sondern zeigen, welche Tendenzen da sind - was man demnach überhaupt im Versuch testen sollte. Bei so vielen Parametern sind Versuche sehr aufwändig. Dummerweise brauchte bei mir eine Simulation auch 2 Tage Rechenzeit auf einen ordentlichen Rechner; zum Glück verdoppelt sich die Computerleistung alle zwei Jahre
Wäre toll wenn sich noch jemand (ein Unwissender mit viel, viel, viel Motivation oder ein Masochist) findet, der Lust hätte eine Simulation mit Open Foam aufzusetzen. Irgendwie muss man mit der Komplexität fertig werden. Wenn man das einmal mit Simulation geschafft hat, ist es nicht mehr so schlimm andere Rotoren/Parameter zu rechnen.
Gruß Felix