Es ist richtig das man unter Einsatz von Eisen mit weniger Magnetmasse auskommt, das wars dann aber
auch schon mit den Vorteilen eines eisernen. Auf der anderen Seite sind dann nur noch Nachteile
Ein "eiserner" Generator hat
keinen höheren Wirkungsgrad als ein eisenloser, sondern in aller Regel sogar
einen deutlich niedrigeren !
Man muss unterscheiden zwischen Wirkungsgrad und Baugrösseneffizienz, das wird oft verwechselt.
Das bedeutet bei gleicher Leistung ist der eisenlose meistens grösser als ein vergleichbarer eiserner, das hat aber
absolut nichts mit dem Wirkungsgrad zu tun !
Wirkungsgrad ist das Verhältnis von aufgenommener mechanischer Energie, zu abgegebener elektrischer Energie.
Beim Wirkungsgrad liegt ein eisenloser in aller Regel weit vorn, ganz einfach weil er nicht die ganzen Eisenverluste
aufweist. Beim eisenlosen muss nicht ständig Eisen ummagnetisiert werden und er hat auch mit viel geringeren
Induktionen zu kämpfen.
So hat ein eiserner in "deiner" Leistungsklasse meist einen Wirkungsgrad vom um die 70 - 85% und ein gut
gebauter eisenloser kann durchaus, gerade im wichtigen Teillastbereich(!), auf über 95 % kommen.
Da kommt so ein Eisending, gerade im Teillastbereich, nicht mal annähernd hin !
Bei wenig Wind werden die Unterschiede noch krasser. Hier siegt der eisenlose mit noch weiterem Abstand weil für ihn
einfach keine Leistung aufgebracht werden muss um seine (nicht vorhandenen) mechanischen Verluste zu überwinden.
Jedes bisschen Leistung kann der eisenlose sofort und nur durch die Verluste innerhalb seiner Spulen begrenzt, in elektrische
Energie umwandeln. Der Ladebeginn setzt früher ein, das Windrad dreht sich häufiger, die energetische Gesamtbilanz liegt positiver.
Beim eisernen wird bei wenig Wind ein gutes Teil der zur Verfügung stehenden mechanischen Energie zur Überwindung
der Leerlaufverluste verbraucht.
Nicht ohne Grund sind daher die eisenlosen Scheibengeneratoren für Windräder so beliebt.
Das Windrad dreht früher, es dreht häufiger und erzeugt früher Energie.
Das eisenlose durch das Fehlen magnetischer Rastungen auch nicht so viele Schwinungen in das Windrad
induzieren sei nur am Rande erwähnt, denn dieser Vorteil ist eher geringer Natur da die stärksten Schwingungen
bei der Energieerzeugung selbst enstehen, unabhängig ob eisenlos oder nicht. Hier ist die Phasenanzahl für
eine geringe Geräuschentwicklung entscheidend.
Für Eisen gibt es nach meiner Auffassung nur zwei Argumente, sie sind in der Anschaffung meist günstiger und
sind bei vergleichbarer Nennleistung kleiner. Andere pro Eisen Argumente kenne ich nicht.
So das wars jetzt.
Wenn diese Argumente nicht überzeugen dann freue ich mich auf den vermutlich ersten Selbstbau eines grossen
eisernen Generators von dem wir in einem Windradforum hören werden. Auch dieser Baubericht und seine
Ergebnisse werden sicher sehr interessant sein. Das ist nicht ironisch sondern ernst gemeint.
Grüsse
Bernd